Randal’s Monday

Es beginnt alles ganz ruhig und entspannt. Die Dreier-Gruppe, bestehend aus unserem Protagonisten Randal und seinen Freunden, feiert bei einer gemütlichen Runde am Stammtisch die Verlobung und bald anstehende Hochzeit seines besten Freundes Matt. Gemeinsam sinnieren sie über die Vergangenheit und was sie schon alles miteinander erlebt haben. Dabei bekommen wir als Spieler die verrücktesten Geschichten zu hören, was mitunter auch am steigenden Alkoholpegel liegt.

Der Abend endet abrupt nachdem Matt sein Maximum erreicht hat und seinen Mageninhalt im Hinterhof wieder los wird. Zudem vertraut er Randal seine Brieftasche an, in der sich auch der kostbare Ring befindet. Im Anschluss gehen alle Beteiligten nach Hause und Randal erwacht am nächsten Tag verkatert wieder auf. Die Arbeit ruft und das Geld für die schon seit drei Monaten überfällige Miete verdient sich nicht von allein. Es kommt soweit, dass Randal die Wohnung über die Feuertreppe verlassen muss, da der Vermieter vor der Tür auf ihn und die Miete wartet. Was für ein glorreicher Wochenbeginn.

Unser Protagonist zeigt sich zudem auch nicht von der besten Seite, denn er nutzt jede sich bietende Möglichkeit um zu tricksen, sich herauszureden oder sein Umfeld zu seinem Vorteil zu manipulieren. Nur gut, oder auch schlecht für ihn, dass alle bereits wissen wozu Randal fähig ist, zudem verliert er auch noch seinen Job. Wie soll er jetzt an das notwendige Kleingeld kommen? Ein Besuch beim Pfandleiher bringt leider nicht das erhoffte Ergebnis, weshalb er den Ring seines besten Freundes versetzt. Und hiermit beginnt der ganze Schlamassel. Durch eine Eingebung, anders kann ich mir es nicht erklären, erfährt Matt davon und „entsorgt“ sich anschließend in seinem Backofen. Der Abschiedsbrief, den er hinterlässt, bringt die Polizei auf die Spur von Randal, der sich beim anschließenden Verhör recht unerschüttert vom Anblick seines toten Freundes zeigt. Aus Mangel an Beweisen dürfen wir erst einmal den Heimweg antreten und dem „besten“ Montag aller Zeiten gute Nacht sagen.

Randal's Monday

Denkste, denn als Randal am nächsten Morgen erwacht, erleben wir ein Déjà-vu nach dem anderen. Irgendwie ist es wieder Montag und unser Vermieter will sein Geld sehen. Im Anschluss klappern wir alle freigeschalten Orte ab und bekommen die verrücktesten Geschichten der letzten Nacht zu hören. Eins ist klar, es hat irgendetwas mit dem Ring zu tun, also müssen wir in zurück holen, koste es, was es wolle. Also erleben wir einen Montag nach dem anderen, manipulieren unsere Umwelt so gut wir können, sammeln alles ein was nicht festgenagelt ist und verfolgen die Spur des Rings.
Und obwohl der erste Leitsatz beim Zeitreisen lautet, „Nichts anfassen und nicht gesehen werden, da sich sonst die Gegenwart verändern kann“, so machen wir genau das Gegenteil, weshalb sich irgendwann eine Koala-Plage in der Stadt breit macht. Auch leidet Matts Kücheneinrichtung zunehmend unter seiner Selbstzerstörung.

Mit jedem Tag macht Randal einen Teil seiner schlechten Taten wieder wett, allerdings nicht ohne neue zu begehen. Nach und nach schalten wir weitere Orte frei, die wir dank unserer Metro-Karte kostenlos bereisen dürfen, treffen mehr und mehr Menschen und kommen dem Ring immer näher. Die Kombination von Gegenständen und die Lösung der Rätsel reicht dabei von logischen und sinnvollen Schlüssen, bis hin zu abstrusen Varianten. Wenn man mal nicht weiter weiß, so kann man das eingebaute Hilfesystem nutzen, aber Vorsicht, für jeden Tipp muss ein harmloses Kätzchen sein Leben lassen. Dafür sind die Tipps aber auch sehr präzise und ausführlich, was wiederum manch einem zuviel des Guten sein könnte, dass es eher einem Walkthrough entspricht.

Was den besonderen Charme des Adventures ausmacht, sind seine vielen Referenzen an die 90er. Sei es in Dialogen, Objekten, Hintergründen oder NPCs, überall kann man sie finden. Oftmals habe ich gewisse Dinge auch erst beim zweiten Besuch einer Szene entdeckt. Mir gefällt zudem die Grafik, da der Comic-Stil perfekt zum Thema des Spiels passt. Wer das Spiel auf deutsch spielt, der kann sich zunächst nicht am kinoreifen Sprecher-Cast ergötzen. Allerdings ist das Ganze recht schnell im Menü umgestellt, sodass man u.a. Jeff Anderson, Adam Sandler und Chris Rock zu hören bekommt. Aber auch für die deutsche Synchronisation wurden bekannte Sprecher angegiert.
Zudem sind die Ladezeiten, die wir in der U-Bahn verbringen, recht kurz und mit teils hilfreichen, teils lustigen Anekdoten versehen.

Am Ende bleibt jedoch ein gemischtes Gefühl. Zwar will ich wissen ob es Randal schafft den Ring zurück zu erobern, aber mit der Zeit störten mich die langen Dialoge immer mehr, da die Personen nichts Informatives zu berichten hatten oder sonst irgendwie behilflich waren. Auch trifft der Humor nur selten meinen Nerv und lockt wenn dann nur ein Lächeln hervor.

Pro:
• Randal der Anti-Held
• leichte bis schwere Rätsel...
• eingebaute Hilfe...
• Grafik passt perfekt zum Setting & zur Story
• gute Synchro

Con:
• lange Dialoge
• ... die teilweise unlogisch sind
• ... die mehr ein Walkthrough ist