Während RPGs wie Unkraut aus dem Boden der digitalen Unterhaltung zu schießen scheinen, bilden Musikspiele eher die Ausnahme. Nachdem der Hype um Guitar Hero und Rock Band abgeklungen ist, lassen Nachfolger auf sich warten. Allein die Indie-Szene versucht sich hin und wieder an diesem sehr speziellen Genre. Dies ist Schade, denn durch die Einbindung eigener Musik wird der Spielspass oftmals um ein Vielfaches erhöht.
  • Publ.: Zen Studios
  • Dev.: Zen Studios
  • Release: 20.01.14
  • Genre: Musik

KickBeat Steam Edition

Während RPGs wie Unkraut aus dem Boden der digitalen Unterhaltung zu schießen scheinen, bilden Musikspiele eher die Ausnahme. Nachdem der Hype um Guitar Hero und Rock Band abgeklungen ist, lassen Nachfolger auf sich warten. Allein die Indie-Szene versucht sich hin und wieder an diesem sehr speziellen Genre. Dies ist Schade, denn durch die Einbindung eigener Musik wird der Spielspass oftmals um ein Vielfaches erhöht.

Denise

Mit der KickBeat Steam Edition sorgt Zen Studios endlich für Nachschub und kombiniert dabei Rythmus mit Kung-Fu Einlagen. In insgesamt 24 Leveln und unterschiedlichen Musik-Titeln – das sind sechs mehr als bei der PlayStation Version – kämpft man sich durch Shaolin-Tempel, Türkische Bäder und Heli-Pads. Und das alles nur, weil ein geldgeiler Geschäftsmann die Sphäre gestohlen hat, die sätmliche Lieder der Welt enthält, normale Menschen würden es Cloud nennen. Mit ihr will er das Monopol auf die Musik halten und noch reicher werden. Der Schüler Lee erhält deshalb den Auftrag, dem Schurken quer über den Planeten hinterher zu reisen, mit dem Ziel die Sphäre zurückzuholen.

Das Spielprinzip ist dabei mit dem von Dance Dance Revolution vergleichbar. An insgesamt vier Punkten können Gegner auftauchen und die Aufgabe liegt darin, im richtigen Zeitpunkt die entsprechende Taste zu drücken, damit der Kämpfer einen Move ausführt. Das klingt alles noch recht einfach, jedoch muss man sich auf verschiedene Richtungen konzentrieren und wenn man zu früh oder zu spät drückt, gibt es ein paar auf die Mütze.
Manche der Gegner enthalten zudem Power-ups, die man ihnen mit einem Doppelschlag entwenden kann. Oftmals mischen sich hierbei besondere mit einfachen Gegnern, weshalb man schnell einmal seine Combo verliert, da man beim Falschen einen Doppelschlag ausgeführt hat, was in einem Fiasko enden kann. Eine weitere besondere Gruppe greift im Doppelpack an. Diese kann man entweder mit zwei Einzelschlägen besiegen oder man hält die Taste so lange gedrückt, bis der zweite nah genug heran gekommen ist. Am Ende des Levels erfolgt anhand der bekämpften Gegner und der Schlag-Effizienz (Perfekter Treffer, Großartiger Treffer, Guter Treffer oder Daneben) eine Aufstellung, die mit Sternen bewertet wird.

Kick Beat Steam Edition

Das Spiel hat dabei mehrere Modi zur Auswahl. Angefangen beim Freien Spiel indem in der Story freigeschaltete Lieder gespielt werden können. Hinzu kommt eine umfangreiche Story, in der man zunächst den Schüler Lee und später auch die Schülerin Wei über den Globus begleitet. Mit dem Schlage-deine-Musik-Modus kann man seine eigene Musik in das Spiel integrieren. Diese Must-Have Feature eines Musik-Spiels funktioniert jedoch nicht ganz ohne eure Mithilfe. Zwar lädt das Spiel den Titel allein in das System, allerdings müsste ihr im Anschluss anhand von drei verschiedenen Musikabschnitten den Takt bestimmen. Zugegeben, mein erstes gewähltes Lied (Klingande – Jubel) war nicht unbedingt die beste Wahl, jedoch schaffen es Spiele wie Audiosurf und Symphony auch ohne die Hilfe des Spielers eigene Levels zu kreieren. Das ich hier selbst eingreifen und mein fehlendes Taktgefühl unter Beweis stellen muss, gefällt mir weniger.
Weitere Spiel-Modi wären zudem noch der Überleben-Modus und das Training, welches auf drei verschiedenen Level besteht.

Ingesamt 24 Tracks, u.a. Lieder von Marilyn Manson, Pendulum und Celldweller sind im Spielumfang enthalten. Dazu zählen auch sechs Titel vom Indie-Electronic-Künstler enV, die dem Electronic Super Joy Soundtrack entnommen wurden und exklusiv auf der Steam Edition enthalten sind. Hinzu kommt die eigene Musik-Bibliothek, was zu einem lang anhaltenden Spielspass führt. Darüber hinaus gibt es insgesamt vier verschiedene Schwierigkeitsgrade, die bereits von Beginn an erheblich fordern. Aber dazu später mehr. Zu den weiteren Features der Steam Edition zählen eine verbesserte Grafik, die sich durchaus sehen lassen kann. Die Bewegungen Lees sind flüssig und hübsch anzusehen, insofern man die Zeit hat ihn zu beobachten. Für die Sammler gibt es 42 Steam-Erfolge und die neu eingeführten Trading Cards.

Zwar gibt es zu Beginn des Spiels ein ausführliches Tutorial, in welchem euch der Meister sämtliche Kung-Fu-Tricks vorführt und man diese im Anschluss nachmachen soll. Allerdings hilft das nicht über den Fakt hinweg, dass das Spiel bereits zu Beginn ein hohes Anforderungsmaß aufweist und für viele Spieler hier die erste Hürde darstellen kann. Während man sich eigentlich noch an die Steuerung und die verschiedenen Gegner gewöhnt, greifen diese in Scharen an. Zurück bleibt nicht selten Frust und Resignation, es eben beim nächsten Versuch besser zu machen. Man gewöhnt sich erst nach und nach an den Spielfluss und wird mit der Zeit auch besser. Aber ich merke auch hier, wie schon damals bei Guitar Hero und Rock Band, dass ein gutes Abschneiden bei unbekannten Liedern schwieriger ist. Kennt man ein Lied bereits, so ist man mit dem Rhyth­mus bereits vertraut und findet in diesen viel leichter hinein, während bei unbekannten Titeln hinter jeder Pause ein Wechsel kommen kann.
Auf der anderen Seite ist der hohe Schwierigkeitsgrad aber auch ansprechend. Gerade bei beliebten Liedern versucht man so, es wieder und wieder zu schaffen und wird somit natürlich auch besser.

Auf die Story kann man eigentlich verzichten, da sie in Form von handgezeichneten Bildern zwischen den Standort-Wechseln erzählt wird. Jedoch ist sie schön illustriert und da man mit Lee und Mei, recht untypisch für ein Musik-Spiel, ein paar Charaktere an die Hand bekommt, ist wiederum auch erfreulich etwas über deren Geschichte zu erfahren.

    Pro:
  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • eigene Musik verwenden
  • langer Spielspass
    Con:
  • hoher Einstiegsgrad
  • halb-automatische Liedintegration

Fazit:

Ich hatte damals beim PlayStation Release schon einen Blick auf das Spiel geworfen. Da es Musik-Spiele nicht wie Sand am Meer gibt, bin ich froh endlich mit der Steam Edition spielen zu können. Die Kombination aus Musik und Kung-Fu Einlagen hebt sich dabei gut von der Konkurrenz ab und überzeugt auf ganzer Linie. Der gehobene Schwierigkeitsgrad von Beginn an fesselt und frustriert zugleich. Doch spätestens in der eigenen Spielebibliothek überwiegen Spielspass und Kampfgeist.
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