Crimes & Punishments: Sherlock Holmes

Nach einem an Kino-Filme erinnernden Intro, bei dem alle Darsteller namentlich aufgelistet werden, geht es auch schon los mit dem dynamischen Duo. Wir sehen Watson, wie er in Ruhe ein Buch liest, doch plötzlich von einem lauten Geräusch aufgeschreckt wird. Natürlich geht er diesem auf den Grund und findet Holmes im Wohnzimmer vor, mit der Waffe im Anschlag und verbundenen Augen. Zwar versucht unser exzentrischer Detektiv auf diese Weise nur seine Sinne zu schärfen, doch ganz ungefährlich war das Ganze nicht, denn die Einrichtung hat sehr darunter gelitten.

Anschließend werden wir direkt Zeuge von Holmes außergewöhnlichen Fähigkeiten. Nur anhand von Geräuschen erkennt er, welche Person sich gerade auf dem Weg in seine Gemächer befindet. Sehr zur Verblüffung des Inspektors, der wie so oft Sherlock Holmes um Hilfe bittet. Wir schlüpfen in dessen Charakter, ziehen uns noch schnell unseren schicksten Anzug an und machen uns auf den Weg zum Tatort.

Bevor wir uns jedoch dem Opfer widmen, schauen wir uns erstmal die Umgebung etwas genauer an. Hierbei helfen uns Holmes diverse Fähigkeiten, die sich seit dem letzten Titel immens verbessert haben. Als wir die Fußspuren im Beet entdecken, bleibt es zunächst bei der näheren Betrachtung und dem Vermerk, diese später mit einem paar Schuhe zu vergleichen. Interessanter wird das Ganze, wenn wir der Ehefrau des Opfers gegenüber treten. Nach einem kurzen Frage-Antwort-Spiel, friert die Zeit ein und wir können unser Gegenüber genau mustern. Anhand verschiedener Objekte schafft es Holmes, der Ehefrau eine sehr persönliche Frage zu stellen. Recht verdutzt fragt sie uns, woher wir das wissen und nun müssen wir unsere Aussage anhand der gesammelten Informationen beweisen, wobei nur eine der Infos die Richtige ist. Das Untermauern von Aussagen ist allerdings nicht neu, denn dies gab es bereits im Vorgänger.

Im weiteren Missionsverlauf machen wir uns immer wieder Holmes Talent für das Entdecken von Ungereimtheiten zunutze. So entdecken wir Etwas, das sonst vielleicht nicht aufgefallen wäre. Bei der Analyse eines Objekt erwartet uns zudem ein kleines Minigame, indem wir Objekte und Ausschnitte so positionieren müssen, sodass sich ein Bild ergibt und unser Meisterdetektiv die richtigen Schlüsse ziehen kann. Auch ist die Verknüpfung von Beweisen im neuen Teil überarbeitet worden und aus meiner Sicht etwas leichter lösbar. Im Vorgänger hatte ich so manches mal meine Schwierigkeiten, ein paar logische Schlüsse zu ziehen.

Crimes & Punishments: Sherlock Holmes

Auch neu, aber definitiv passend, kann sich unser Meisterdetektiv jetzt verkleiden. Möchten wir uns beispielsweise unters Volk mischen oder mit einem potentiellen Verdächtigen noch vor seiner Verhaftung sprechen, geht es ab in Holmes Zimmer und an den Schminktisch. Hier können wir seine Frisur ändern oder ihm einen Hut bzw. eine Brille aufsetzen. Dazu gibt es noch die verschiedensten Bärte und Kleidungsstücke, um uns auch wirklich in unsere neue Rolle einzuführen.

Nachdem wir nun alle Verdächtigen verhört, ihre Motive und Verbindungen mit dem Opfer in Erfahrung gebracht haben, steht die schwierigste Entscheidung bevor. Wir müssen uns für einen Täter entscheiden. Hierfür müssen wir alle Beweise verknüpfen, sodass sie auf einen Täter zurück führen. Haben wir das getan, können wir uns im Anschluss noch entscheiden ob wir den Täter verurteilen oder ihm aufgrund gewisser Tatbestände Gnade erlassen. In jedem Level gibt es zudem nur eine richtige Lösung. Das Gute dabei, am Ende können wir diese überprüfen und uns im Anschluss sogar umentscheiden, sollten wir bspw. feststellen, dass wir den Falschen hinter Gitter gebracht haben.
Eine Fallstatistik am Ende der Mission verrät uns außerdem wie sich der Rest der Spieler entschieden hat, was sowohl den Täter, als auch den Umgang mit ihm angeht.

Insgesamt erwartet den Spieler sechs Fälle mit einer jeweiligen Spielzeit von zwei Stunden. Hierbei macht es Spaß sich durch die grafisch ansprechende Umgebung zu bewegen, wenn auch man recht schnell an dessen Grenzen kommt. Diese war meines Erachtens im Vorgänger etwas größer. Allerdings stört mich das nicht so sehr, da sich der abzusuchende Bereich verkleinert. Ansonsten gibt es eine englische Sprachausgabe und Untertitel in diversen Sprachen. Wer dem Englischen mächtig ist, freut sich über die gute Synchronisation. Wem das nicht so geht, der ist zum Lesen verurteilt.
Was zudem noch auffällt sind die längeren Ladezeiten. Steigen wir in unsere Kutsche, um zum nächsten Ort zu reisen, so können wir zwar Holmes und Watson beim rauchen und lesen zusehen, aber dies meist länger als uns lieb ist.

Pro:
• verschiedene Fälle
• gute Minigames
• Verkleidungen

Con:
• lange Ladezeiten