Wir schreiben das Jahr 1775 - Beginn des neusten Kapitels der Assassinen-Legende. Der Animus wird wieder angeschmissen und Desmond Miles schlüpft in die Rolle seines Vorgängers, einem halb Brite, halb Mihawk-Indianer und steht nun erneut im ewig währenden Konflikt mit dem Templerorden.
  • Publ.: Ubisoft
  • Dev.: Ubisoft Montreal
  • Release: 22.11.12
  • Genre: Action

Assassin’s Creed 3

Wir schreiben das Jahr 1775 - Beginn des neusten Kapitels der Assassinen-Legende. Der Animus wird wieder angeschmissen und Desmond Miles schlüpft in die Rolle seines Vorgängers, einem halb Brite, halb Mihawk-Indianer und steht nun erneut im ewig währenden Konflikt mit dem Templerorden.

Sabrina

Desmond und seine Mitstreiter verschaffen sich mit Hilfe des Edenapfels, Zugang zu einem Tempel der ersten Zivilisation und stoßen dabei auf eine energiegeladene Wand. Der Tempel löst einen Sickereffekt aus und versucht mit uns zu kommunizieren. Dadurch fallen wir in Ohnmacht und kurzerhand finden wir uns im Animus wieder und stoßen auf die Erinnerungen von unserem Vorfahren: Haytham Kenway. Und schon geht das Meucheln los. Wir befinden uns in einer Oper, attackieren unser Opfer und stehlen ihm einen Anhänger, der sich, nicht nur für die Gegenwart sondern auch für die Zukunft, als bedeutsames Artefakt erweist. Danach reisen wir nach Boston und treffen Charles Lee. Es stellt sich heraus, dass sich der Tempel den wir suchen, sich im Gebiet eines alten Indianerstammes befindet. So bauen wir eine intrigante aber freundschaftliche Beziehung zum Stamm der Kanien’kehá:ka auf. Aus einer kurzen Liebe zu einer Bewohnerin entsteht, ohne Haythams Wissen, ein Nachfahre, der sich recht bald als mutiger kleiner Kämpfer herausstellen wird.

Nachdem wir einige Sequenzen mit Haytham erlebt haben, dürfen wir nun auch endlich in den versprochenen, anfangs noch fünfjährigen Hauptcharakter Ratohnhakéton schlüpfen. Er und die anderen Dorfbewohner sprechen die Sprache der Mohawk. Das wirkt zwar sehr authentisch, jedoch heißt es dann: Untertitel lesen. Als er mit seinen Freunden im Wald Verstecken spielt, wird er von Charles Lee aufgegriffen und bedroht. Er wolle wissen wo Ratohnhakéton s Dorf ist. Der Wortgewandte kleine Mann schwört ihm Rache und wird danach niedergeschlagen. Als wir wieder erwachen und uns langsam dem Dorf nähern, stellen wir erschreckent fest, unser Heimatdorf brennt lichterloh. Geistesgegenwärtig eilen wir zu unserer Hütte und entdecken unsere geliebte Mutter, eingeklemmt unter einen Haufen Holz und umschlossen von Flammen. Sie sagt wir sollen fliehen. Beim Versuch sie zu retten, werden wir von einem Dorfbewohner weggeschleppt und in Sicherheit gebracht.

Einige Jahre später wird die Geschichte fortgesetzt. Wir und unserer moppeliger Freund sollen Tierfelle und Fleisch fürs Dorf beschaffen. Nun werden uns die Erneuerungen im neusten Assassinen-Abenteuer nahegebracht. Wir werden eins mit der Natur, können uns in Büschen verstecken und uns weit oben in den Baumkronen fortbewegen, als ob wir noch nie etwas anderes getan hätten. Die Steuerung ist sehr einfach, so dass es sehr angenehm ist, zwischen den Ästen hin und her zu springen. Danach lernen wir das Jagen. Mithilfe von Ködern, Fallen und natürlich dem Pfeil und Bogen, können wir diverse Tiere auf verschiedene Arten erlegen. Diese müssen dann gehäutet werden, dass wird aber nicht dargestellt und ist nicht so schlimm, wie es sich anhört. Nachdem wir alle Missionen gelöst und genug Materialien eingesammelt haben, geht’s zurück ins Dorf. Die Stammesälteste spricht uns aus dem Dorf frei und daraufhin ziehen wir los um die Assassinen zu finden. Wenn Connor nicht gerade in epischen Schlachten Feinde niedermetzelt, trifft er inmitten zahlreicher authentischer Schauplätze auf historische Personen, wie George Washington oder Benjamin Franklin. Alle gesammelten Informationen sind in der Animus-Datenbank dauerhaft nachzulesen.

Das Abenteuer beginnt und Ratohnhakéton reist an den Ort, der uns schon vom Anfang bekannt ist, als wir Haytham gesteuert haben, nämlich nach Boston. Nun stellt sich heraus, dass auch er unsere Sprache spricht und das Untertitel lesen hat ein Ende. Wir suchen einen Mann namens Achilles auf und nach einer unsanften Begrüßung, nimmt er uns in sein Haus auf. Er wird zu unserem Mentor, trainiert uns und klärt uns über die Templer und die Assassinen auf. Außerdem erhalten wir von ihm den Namen seines verstorbenen Sohnes: Connor, und sind nun dafür zuständig, eine eigene Siedlung aufzubauen. Im Laufe der Geschichte stellt er uns bedeutenden Leuten vor, die nützlich für uns sind. So lernen wir vom Hafenmeister das Segeln und Kämpfen zur See. Dazu aber später mehr.

Die Welt erstrahlt in einem unverbrauchten Setting und lehrt uns die Geschichte der amerikanischen Unabhängigkeitskriege. Erstmals gibt es in der Assassin’s Creed Welt Kinder und viele Arten von Tieren. Im Wald erwarten uns verschiedene animalische Wesen. Kleine Hasen hoppeln durch die Landschaft, Hirsche eilen zügig durch den Wald und ab und zu wollen uns Wölfe oder Bären an den Kragen. Wenn wir dann nicht recht schnell auf die Quick Events reagieren, bedeutet das unseren sicheren Tod. In der Stadt treffen wir neuerdings auch auf Tiere. Diese sind weniger scheu und können gestreichelt werden. Manche Bereiche, wie zum Beispiel Hinterhöfe in denen sich Schatzkisten befinden, werden durch Wachhunde bewacht. Sie geben Alarm, wenn sie uns entdecken. Um diese Kisten zu knacken, müsst ihr nicht wie gewohnt einfach davor stehen und interagieren, sondern hier wurde ein kleines Minispiel eingebaut, wie es ähnlich auch aus diversen Rollenspielen bekannt ist. Mit Hilfe eines Dietrichs müsst ihr mit etwas Geschick das Schloss knacken.

Assassins Creed 3

Die Hauptmissionen sind abwechslungsreich gewählt und enthalten außerdem diesmal mehrere Nebenmissionen. Solltet ihr diese nicht gleich schaffen, könnt ihr sie aber wieder wie gewohnt, über die DNA-Anzeige wiederholen. Des Weiteren gibt es bereits bekannte, aber auch neue Arten von Nebenmissionen. Wir kennen das ja schon aus allen anderen Teilen, bspw. die Überlieferung von Briefen oder das Einsammeln von Gegenständen. Diesmal macht es sogar Sinn, versteckte Federn zu finden. Neu hingegen sind das Hinterherjagen von Almanach-Seiten, die durch die Luft fliegen, diverse Spielerwetten, in denen wir uns gegen andere Spieler in verschiedenen Schwierigkeitsgraden in Mühle messen können und Jagdmissionen. Auch gibt es wieder Aussichtspunkte und Tunnelsysteme zu entdecken. Allerdings haben sich die Macher etwas Spezielles ausgedacht. Die komplexen Tunnelsysteme müssen selbständig durchquert werden. Wir kommen in die Kanalisation und müssen uns den Weg selber suchen. Dafür sind an den Wänden Kerzen. Die können wir anzünden und uns somit einen Weg markieren, um zurück zu finden, sollten wir in einer Sackgasse landen. Um den richtigen Weg nach draußen zu finden, helfen uns die Ratten, diese zeigen uns den Weg nach draußen.

Draußen treffen wir dann wieder auf die Gefahren des Alltags. Den Wachen ist es egal, dass sie es mit einem kleinen Jungen zu tun haben und nehmen auch keine Rücksicht darauf. In blutigen Kampfszenen schlagen wir unsere Feinde zurück. Der junge Connor überzeugt mit seinen neuen Kampfmoves und zeigt, dass das Niedermetzeln von Gegnern nicht nur eine Sache der Großen ist. Neuerdings können wir auch die Gegner aus der Deckung anlocken. Wenn wir uns in einer Deckung oder in einem Versteck befinden, locken wir die Gegner aus sicherer Stellung mit einem Pfeifen an und strecken diesen dann unbemerkt zu Boden. Im Kampf regeneriert sich erstmals auch die Gesundheit von alleine, wir brauchen uns also nicht mehr um Medizin zu kümmern.

Ein bedeutendes Element in Assassin’s Creed 3 sind die Schlachten zur See. Wir werden zum Kapitän des Schlachtschiffes Aquila und steuern eigenhändig den riesigen Koloss und bombardieren, sich annähernde Feinde mit einem tosenden Bombenhagel. Mit dem Geld, was wir in Missionen oder durch das Beklauen von Passanten erhalten, können wir das Schiff noch aufwerten und mit besseren Eigenschaften ausstatten. Das Spielelement zur See wird dank der Steuerung und der brillanten Darstellung des Wassers zu einem echten Spielerlebnis.

Aber nicht nur die Seeschlachten wirken sehr natürlich. Die gesamte Spielwelt ist geprägt von den wechselnden Tages- und Jahreszeiten. Gerade war noch ein heißer und sonniger Sommertag und schon gibt es einen zeitlichen Sprung in der Geschichte und wir befinden uns in einer kalten und schneereichen Winterlandschaft. Nicht nur, dass die Welt dadurch anders aussieht, der Schnee beeinflusst außerdem unser Spielverhalten. Bewegen wir uns in tiefem Schnee, verringert das unsere Geschwindigkeit. Wer schon einmal durch tiefen Schnee gelaufen ist, weiß was ich meine. Nicht nur, dass das Geräusch vom Laufen auf Schnee dieses Erlebnis authentisch macht, sondern auch dass wir Spuren hinter uns herziehen, macht das Spielen im Winter abwechslungsreich.

Die Models im neuen Teil sind sehr detailliert dargestellt. In den Zwischensequenzen, da wo wir die Charaktere von Nahem sehen, fällt mir auf, dass die Gesichter sehr schön modelliert wurden. Schöne Details lassen die Figuren realistisch aussehen. Allerdings glänzen die Haut und auch die Augen sehr stark, das wirkt dann schon wieder etwas unechter. Alles in allem sieht es aber echt schick aus. Jedoch wirken diverse Animationen von Mensch und Tier manchmal etwas hakelig.

Was hat eigentlich Desmond zwischen den Hochhäusern zu schaffen? Das wird nicht verraten!

Abstergo Entertainment lädt zum Online-Multiplayer-Metzeln ein. Nun heißt es also, selbst in den Animus zu steigen und in die Rolle eines der zwölf Charaktere zu schlüpfen. Dort landen wir dann in einem Gebiet, in dem sich Zielpersonen aufhalten, die es zu eliminieren heißt. Ein Portrait im oberen rechten Rand zeigt uns ein Bild des Opfers. Beim Töten kommt es auf unsere taktischen Fähigkeiten an. Töten wir das Ziel offensichtlich, erhalten wir den niedrigsten Annäherungs-Bonus, meucheln wir aus einem Versteck heraus, gibt es mehr Punkte. Wir sollten darauf achten, nicht einen der Zivilisten zu töten, das wird nämlich bestraft. Um zwischen Ziel und Doppelgänger unterscheiden zu können, erhalten wir einen Kompass, auf dem wir ablesen können, welches die echte Zielperson ist. Außerdem können wir vom Jäger zum Gejagten werden. Denn auch wir haben Verfolger, die uns ans Leder wollen.

    Pro:
  • tolle Grafik, schöne Landschaften
  • Wetter und Jahreszeitenwechsel
  • unverbrauchtes Setting
  • Interagieren im Wald
    Con:
  • Interface zeigt nich alle Interaktionsmöglichkeiten
  • Animationen teilweise stockend

Fazit:

Assassin's Creed 3 zeigt, dass der enorme Settingwechsel vom alten Rom, zur amerikanischen Revolution gelingen kann. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, fühlte ich mich gleich wieder wie in den anderen Teilen und war mittendrin im Assassin's Creed Fieber. Die riesige Open-World erstrahlt im neuen Licht. Durch den Wechsel der Jahreszeiten, weht ein frischer Wind in Amerikas Landschaften. Die Verschmelzung mit dem Wald und die Schlachten auf See ineinander sind stimmig und passen in die ganze Geschichte gut hinein.
Visit Us On FacebookVisit Us On TwitterVisit Us On Youtube
Visit Us On FacebookVisit Us On TwitterVisit Us On Youtube